Prävention ist das A & O
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung mit verschiedenen Formen. Was die Formen alle gemeinsam haben sind die stehts zu hohen Zuckerwerte im Blut. Die Ursache liegt beim Hormon Insulin. Dieses wird entweder gar nicht mehr oder nicht mehr ausreichend in der Bauchspeicheldrüse produziert wird, und/oder nicht mehr richtig an den Körperzellen wirken kann.
Die häufigste Art in der Schweiz ist Typ-2-Diabetes, auch „Zuckerkrankheit“ genannt. Typ-2-Diabetes kommt meist in der zweiten Lebenshälfte vor. Auslöser können der Lebensstil und eine erbliche Veranlagung sein. Anders ist dies beim Typ-1-Diabetes. Dabei handelt es sich um eine bis heute nicht heilbare Autoimmunerkrankung, die in der Regel schon im Kindesalter erkannt wird. Meistens sind die Typ 1 Diabetiker um ein vielfachs besser "eingestellt". Das bedeutet dass die Einnahme von Zucker über die Ernährung und der Pegel des Insulins welches über Medikamente eingenommen wird, in einem guten und konstanten Gleichgewicht steht.
Beim Typ 2 Diabetiker kann ein Ungleichgewicht und ein über längerer Zeit zu hoher Zuckerpegel im Blut zu Schädigungen an Gefässen und Nerven kommen. Dies wiederum verursacht Beschwerden wie die diabetische Angiopathie und die diabetische Polyneuropathie. Beide Symptome können zu schweren Beschwerden wie Druckstellen und offene Füsse (Ulcus), bis hin zu Amputationen führen.
Präventivmassnahmen wie die ideale Schuhversorgung und diabetische Fusspflege, können massive Kosten einsparen. Für eine infektionsgefährdete Ulcusbehandlung im Spital müssen Zehntausende von Franken aufgewendet werden, weil sie oft über Monate oder sogar Jahre andauert.
Eine orthopädietechnische Versorgung ist pro Jahr 10- bis 50-mal günstiger als eine Ulcusbehandlung. Vor allem aber haben Sie als Betroffene/r viel mehr Lebensqualität, Sie bleiben mobil, haben soziale Kontakte und können Ihren gewohnten Tätigkeiten weiter nachgehen. Über die Kosten und deren Übernahme von Versicherungen beraten wir Sie ausführlich.
Die Behandlung Ihres Diabetes ist eine interdisziplinäre Aufgabe, sie umfasst die Berufsgruppe Hausärzte, Fachärzte für Diabetes, die orthopädischen Chirurgen, die Podologien und die Orthopädieschuhtechnik, Orthopädietechnik sowie die Spitex. Jede Fachgruppe verfügt über besondere Kenntnisse über die Behandlung von Diabetes, die Ihnen zugute kommt. Nutzen Sie diese Möglichkeit!
Wie kann Ihnen die Gygi Orthopädie AG weiterhelfen?
- Einteilung in eine Risikogruppe, weil sie die nachfolgende Behandlung festlegt.
- Dreidimensionales Scanning Ihrer Füsse, um Fehlformen und Stellung zu analysieren. Dank Computertechnik sind Ihre Fussdaten immer abrufbar und somit Vergleiche über mehrere Jahre möglich.
- Wenn nötig, werden Fussbettungen direkt auf dem Computer an Ihren Fuss angepasst und per CNC-Fräse hergestellt. Das garantiert eine optimale Passform.
- Eine Gangkontrolle mittels Video auf einem Laufband steht zur Verfügung.
- Die Druckkontrolle bei ulcusgefährdeten Patienten messen wir mit dem Fotoscan System. Innensohlen messen den Druck auf den Fuss in Ihrem Schuh, so können gefährdete Stellen optimal entlastet werden. Für High-Risk-Patienten ist dies unerlässlich.
- Je nach Risikogruppen wird Ihnen der entsprechende Spezialschuh angepasst und mit der Fussbettung kombiniert.
- Eine Fussberatung durch unser Fachpersonal ist kostengünstig und gibt Ihnen Auskünft über den Umfang einer möglichen Versorgung und deren Kostenübernahme.
Einteilung der Risikostufen:
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Risikostufe 1a
Diabetes mellitus ohne Polyneuropathie (PNP), ohne arterielle Verschlusskrankheit (AVK), ohne ausgeprägte Fussdeformität.
Massnahme: keine besondere Schuhversorgung nötig, jedoch auch in diesem Stadium empfiehlt sich ein fussgerechtes Schuhwerk.
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Risikostufe 1b
Diabetes mellitus ohne PNP, ohne AVK, mit Fussdeformität.
Massnahme: Spezialschuhe für Orthesen, orthopädische Fussbettung, orthopädische Schuhzurichtungen.
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Risikostufe 2a
Diabetes mellitus mit PNP, mit oder ohne AVK, ohne ausgeprägte Fussdeformität.
Massnahme: Spezialschuhe für Orthesen, orthopädische Fussbettungen, orthopädische Schuhzurichtungen, bevor es zur Ulcerationen kommt.
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Risikostufe 2b
Diabetes mellitus mit PNP, mit oder ohne AVK, mit Fussdeformität.
Massnahme: Versorgung mit Spezialschuhen für Orthesen, orthopädische Schuhzurichtung, gegebenenfalls Massschuhe, diabetesadaptierte Fussbettungen, bevor es zu Ulcerationen kommt.
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Risikostufe 3
Diabetes mellitus mit PNP, mit oder ohne AVK, Fussdeformität und Zustand nach Ulcus.
Massnahme: Schuhversorgung wie bei Risikostufe 2, bevor es zu erneuten Ulcerationen kommt.
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Risikostufe 4
Diabetes mellitus mit PNP, mit oder ohne AVK und erheblicher Fussdeformität, Osteoarthropahtie, Charcot-Füssen.
Massnahme: Versorgung mit orthopädischen Massschuhen, Orthesen zur Vermeidung weiterer Komplikationen.
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Risikostufe 5
Bei aktuem Ulcus oder ischämischer Nekrose/Gangrän.
Massnahme: Versorgung mit Spezialschuhen für Verbände, orthopädischen Spezialschuhen für Orthesen oder Massschuhen. Entlastende Unterschenkelorthesen, diabetesadaptierte Fussbettungen.
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Risikostufe 6
Nach Teilamputationen, mit oder ohne akute Komplikationen.
Massnahme: Versorgung wie bei Risikostufe 4, ev. mit Zehen- oder Vorderfussprothesen, bevor es zu erneuten Komplikationen kommt. Bei erneuten Komplikationen Versorgung wie bei Risikostufe 5, unter Berücksichtigung des Status nach Teilamputation.